Lachgas-Lehrbuch online

Grundlagen


Eigenschaften

Distickstoffmonoxid (Lachgas) - Strukturformel

Strukturfomel von
Distickstoffmonoxid (Lachgas)

Lachgas - nach seiner chemischen Summenformel auch N2O - findet man unter verschiedenen Namen, so z.B. Distickstoffmonoxid, Stickoxydul, E942 oder englisch 'nitrous oxide'.

Lachgas ist ein geschmack-, geruch- und farbloses Gas. Teilweise findet man auch Beschreibungen, die Lachgas einen leicht süßlichen Geschmack zuschreiben. Diese Eigenschaften sind für die klinische Anwendung von Lachgas wesentlich, um beispielsweise von ängstlichen Patienten überhaupt toleriert zu werden.

Mit einer Dichte von 1,97 kg/m³ ist Lachgas 1,5-mal so schwer wie Luft, was bedeutet, dass es sich nicht homogen in einem Raum verteilt, sondern eher zu Boden "fallen" wird. So kann die Arbeitsplatzbelastung mit Lachgas gering gehalten werden.

Der Dampfdruck liegt bei 20°C (Raumtemperatur) bei 51 bar, weswegen Lachgas in handelsüblichen Druckflaschen überwiegend flüssig vorliegt. Die Menge Lachgas in einer Druckflasche wird daher in Kilogramm angegeben.

  • Praxis-Hinweis
  • Eine Abschätzung der in einer Druckflasche befindlichen Gasmenge ist nach folgender Formel möglich:

    Flascheninhalt (Liter) = Flaschendruck (bar) x Flaschengröße (Liter)

    Eine frisch gefüllte Sauerstoff-Flasche wird üblicherweise mit 200 bar geliefert. Handelt es sich z.B. um eine 10-Liter-Flasche, enthält sie nach oben genannter Formel 200 bar x 10 Liter = 2.000 Liter Sauerstoff (der Dampfdruck von Sauerstoff unter Raumtemperatur liegt weit über 200 bar).

    Eine frisch gefüllte Lachgas-Flasche wird jedoch - wie oben gesagt - immer einen Druck von 51 bar haben; die enthaltende Menge ist nur durch Wiegen (des überwiegend flüssigen Lachgas) abschätzbar; die Füllmenge wird in Kilogramm angegeben.

Lachgas gilt als brandfördernd, ist aber nicht selbstentzündlich.

 


Herstellung

Lachgas (Distickstoffmonoxid; N2O) wird industriell aus Ammoniumnitrat (NH4NO3) hergestellt. Dabei entsteht in einem Zwischenschritt Salpetersäure (H2NO3) und Ammoniak (NH4) nach folgender chemischer Formel:

NH4NO3 ↔ H2NO3 + NH4 ↔ N2O + 2 H2O

Ammoniumnitrat ist unter Hitzeeinwirkung hochexplosiv. Mehrere große Explosionsunfälle mit mehreren hundert Todesopfern sind aus der Geschichte bekannt (z.B. Oppau 1921, Toulouse 2001 und zuletzt am 17.04.2013 in West, USA).

 

letzte Aktualisierung: 10.08.2014
Start
Vorwort
Inhalt
Autor
Grundlagen
Geschichte
Eigenschaften
Herstellung
Pharmakologie
Aufnahme/Ausscheidung
Wirkprofil
Wirkmechanismus
Nebenwirkungen
allgemein
Diffusionshypoxie
Diffusion in Hohlräume
Übelkeit/Erbechen
Vitamin-B12
Toxikologie
Embryo-/Fetotoxizität
Arbeitsplatz
Umwelt/Klima
Missbrauch
Tod durch Lachgas?
Anwendungsgebiete
Anästhesie
Geburtshilfe
Zahnmedizin
sonstiges
Literaturverzeichnis
Impressum
Kontakt
Sitemap